Ich war ja im Oktober 2011 auf Kreuzfahrt und habe euch bereits nach Malaga, Casablanca und Cadiz mitgenommen.
Um die eh schon spärliche Vorweihnachtsstimmung nicht gänzlich zu ruinieren habe ich die Weiterführung meiner Kreuzfahrt-Serie ja dann auf den Januar verschoben.
Ich war schon dabei den nächten Post, in dem ich euch nach Lissabon mitnehmen möchte, zu gestalten und genau da passiert das Unglück mit der Costa Concordia, ihr habt es bestimmt alle gehört.
Dieses Bild des verunglückten Luxus-Liners (hier im Hafen von Savona) wollte ich euch an anderer Stelle so oder so zeigen, weil ich die Grösse des Schiffes (siehe die zwei Hochhäuser daneben) so beeindruckend fand. Ein sehr imposantes Schiff!
Wir waren zwar ebenfalls mit Costa unterwegs, jedoch auf der Mediterranea.
Natürlich habe auch ich mir die Frage gestellt, ob ich nach diesem Unglück wieder eine Kreuzfahrt machen würde.
Meine Antwort ist : Ja!
Ich fand es so wunderschön auf dem Meer unterwegs zu sein, und immer wieder in einen anderen Hafen ein zu laufen... wenn ich da mein Leben lassen müsste, dann wär's halt so.
Ist schon klar, dass man sich nach so einem Unglück wieder mehr Gedanken macht. Doch es gibt eben keine 100% -ige Sicherheit, weder beim Fliegen noch beim Autofahren oder wenn man mit dem Zug verreist. Nicht mal über die Strasse laufen können wir und sicher sein, dass wir auf der gegenüberliegenden Seite heil ankommen.
Nicht, dass ihr denkt dass ich jetzt Werbung für Kreuzfahrten machen möchte. Dies sind meine ganz persönlichen Gedanken dazu. Jeder muss für sich selber entscheiden, was er macht und was nicht.
Zu den Ereignissen, die zum aktuellen Unglück geführt haben, möchte ich mich eigentlich nicht äussern, sondern euch aufzeigen, wie sich Menschen teilweise verhalten, wenn ihnen das Wasser nicht bereits bis zum Hals steht.
Auf dem Schiff gab es jeweils 2 Rettungsübungen. Eine ganz am Anfang und eine etwa in der Mitte der Reise.
Bereits da war mir klar, dass eine koordinierte Rettungsaktion, sollte es zu einem Unglück kommen, niemals funktionieren kann. Passiert ein Unglück, ist jeder auf sich selbst gestellt. Bereits bei der Uebung musste gewartet werden und dies ziemlich lange, bis sich auch der hinterste und letzte Passagier auf dem ihm zugewiesenen Deck eingefunden hatte. Und diese Uebungen waren frühzeitig angekündigt worden, also nicht das da plötzlich ein Alarm los ging und alle mussten rennen, jeder hatte mehr als genug Zeit, es sich ein zu richten.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass wenn Menschen in Panik sind, es dann besser funktioniert und jeder weiss, was er zu tun hat.
Dass sich viele Menschen einfach selbst die Nächsten sind, hat sich bereits am Frühstücksbuffet abgezeichnet. Und vielleicht noch deutlicher, wenn die vom Schiff organisierten Reisebusse eintrafen um damit in die Stadt zu fahren. Wir haben dies nur einmal mitgemacht! Das war schier Mord und Totschlag, weil jeder das Gefühl hatte, er käme zu kurz, wenn er nicht als erster im Car sitzt.
Ich will damit auch nicht sagen, dass die Organisation vom Schiff her immer super geklappt hätte, auch da gab es Mängel, ganz klar.
Doch kann es, für mich jedenfalls, nicht sein, dass ein Passagier einem Besatzungsmitglied mit der Faust ins Gesicht schlägt, nur weil dieser ihn bittet sich an die Regeln und Vorschriften zu halten.
Oder ein Vater sich jeden Tag auf's neue mit seinen Kindern in den extra als "nicht für Kinder" (weil zu tief und nicht überwacht) gekennzeichneten Pool setzt. Die täglichen Bitten der Besatzungsmitglieder lautstark in den Wind schlägt und sich gleich noch breiter macht, um seine Macht, als zahlender Gast des Schiffes zu demonstrieren.
Ich will mir lieber gar nicht vorstellen, wie sich Menschen verhalten, wenn es um Leben und Tod geht...
Liebe Grüsse
wow, beeindruckend schöne bilder. das bild vom fels von gibraltar gefällt mir am besten...wahnsinn, diese wolke!!!
AntwortenLöschenLG,
jules
meine liebe Susann,
AntwortenLöschenein nachdenklicher und sehr wahrer Post von Dir! Mit unseren Kindern ( bis zum Teenie Alter ) haben wir hin und wieder Pauschalreisen gemacht - seitdem nicht mehr - und wir werden es wahrscheinlich auch nie mehr so machen ! Die Erfahrungen mit menschlichen Entgleisungen im Urlaub haben wir zu oft machen müssen - mit ansehen müssen! Peinlichen Szenen im Speisesaal - am Pool - und in den Geschäften...
Und, Du hast ganz recht, in Unglückssituationen wird immer Panik ausbrechen und dann ist wohl nichts mehr ( auch bei guter Koordination ) berechenbar.
Das Leben birgt so viele Risiken - man kann ihnen nicht ausweichen, es sei denn - man schränkt sich völlig ein - trotzdem... kann ich Dich nicht auf Deiner Schiffsfahrt begleiten - Du kriegst mich vielleicht noch auf eine Fähre - denn, ich werde fürchterlich seekrank!!! Mein Mann übrigens auch!!!
Auch Fliegen ist nicht meins - Höhenangst habe ich nämlich auch noch... aber für eine Dauer von ca. 2-3 Stunden schaffe ich es - soviel zum Thema Panik...
noch einen schönen Montag wünscht Dir mit ganz lieben Grüßen
Birgit
Liebe Susann,
AntwortenLöschendeine Kreuzfahrtfotografien sind wirklich wunderschön und machen Lust auf so eine Reise.
Deine Erfahrungen mit so vielen Passagieren an Bord und dem unmöglichen Verhalten einiger davon lassen mich zweifeln, ob mir das gefallen würde.
Ich wünsch dir jedenfalls viele schöne Reisen mit wem und wohin auch immer!
♥ Franka
Dass sich viele Menschen einfach selbst die Nächsten sind, hat sich bereits am Frühstücksbuffet abgezeichnet. Und vielleicht noch deutlicher, wenn die vom Schiff organisierten Reisebusse eintrafen um damit in die Stadt zu fahren. Wir haben dies nur einmal mitgemacht! Das war schier Mord und Totschlag, weil jeder das Gefühl hatte, er käme zu kurz, wenn er nicht als erster im Car sitzt.
AntwortenLöschenJa, so stelle ich mir viele Leute leider vor. Jeder ist sich selbst am Nähsten. Das hast Du sehr gut beschrieben. Und dieses Gedrängel "ICH WILL ZUERST" ist einfach nur furchtbar.
Es ist trotzdem erschreckend, dass menschliches Versagen von nur einer Person solche Folgen hat. Im Grunde weiß man es, ist aber trotzdem erschrocken, mitfühlend, entsetzt. Das Schicksal kann letztendlich überall ganz schnell zuschlagen...
LG
Ari
@ BirgitW. Sehe ich genau so, Leben ist Risiko! Menschliche Entgleisungen dagegen wären vermeidbar. Doch ist so ein Schiff schon so gross, dass man den meissten Leuten nicht öfter, als einmal begegnet, das ist ein Vorteil. In einer Notsituation kann man sich jedoch eher nicht aussuchen, wen man neben sich hat...
AntwortenLöschen@ Ari : Ja, da hast Du wirklich recht! Wenn nur einer einen Fehler macht, kann dies schlimme Folgen für sehr viele andere Menschen haben, die gar nichts dafür können. Das ist sehr dramatisch, wenn man darüber nachdenkt. Man kann fast nur hoffen, nie zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.
AntwortenLöschen@ Franka : Es tut mir leid, wenn ich Dich erschreckt habe. Solche Szenen spielen sich jedoch leider überall ab, wo sich Menschen begegnen, um dies zu erleben muss man sich nicht extra auf ein Schiff begeben. Ich mache mir nur so meine Gedanken darüber, wie es ablaufen könnte, wenn tatsächlich eine Panik ausbrechen würde. Ich denke da könnte die Besatzung noch so gut geschult sein und alles "richtig" machen, gegen gewisse Menschen ist man einfach machtlos. Das ist doch auch im Alltag so. In den Ferien wo alle Zeit hätten, finde ich es nur noch unverständlicher.
AntwortenLöschenSo eine Kreuzfahrt mit rücksichtslosen Menschen wäre gar nichts für mich, deswegen mache ich lieber einen ruhigen Ort in Kroatien Urlaub. Angst hätte ich aber jetzt nicht direkt eine Kreuzfahrt zu machen.
AntwortenLöschenDein Blog ist wirklich sehr schön, dein Schlafzimmer der Hammer und ich habe mich schon als Leser eingetragen.
Liebe Grüße
Sybille
www.dekoartikel.org
voll übel dieses unglück......
AntwortenLöschenmona
Ein interessanter Post.
AntwortenLöschenJa, wenn es um Leben und Tod geht, wie verhalten sich die Menschen da erst...
aber das ist eben "menschlich". Und das kann auch keiner voraussagen, wie ein jeder und auch man selbst sich da verhält. Aber wenn die Leute sich schon so egoistisch verhalten, wenn es um die Wagen/Busse in die Stadt o.ä. gehen, na ja...
Ja, würde ich Kreuzfahrten machen, würde ich auch weiterhin welche machen.
Erst Samstag war ich dabei, als hier in der Stadt auf der belebten Mönckebergstr. ein Radfahrer eine Fußgängerin umnagelte, diese umfiel und zur gleichen Zeit ein Bus ankam, uff! Passieren kann überall etwas.
Ich fuhr bisher öfter mit den großen Fähren nach Schweden. Angst in Sachen Sicherheit hatte ich eigentlich nie. Nein, ich hatte immer eher mit der Seekrankheit zu kämpfen...
Viele Grüße von Ann
Hej Susann
AntwortenLöschenSchön sind die Bilder! Auch ich würde wieder auf ein Kreuzfahrtschiff gehen! Das was passiert ist, ist sehr, sehr selten! Wir waren auch mit Costa unterweges. Im November 2010, von Dubai bis runter nach Oman und zurück und es war wunderschön! Alles so gut organisiert, nettes Besatzungspersonal, gutes Essen, gute Ausflüge, einfach alles TOP!
Costa ist eine sehr, sehr gute Reederei-Gesellschaft mit guten Schiffen!
"Mi muess haut immer zum richtige Zitpunkt, am richtige Ort si, gäu!" Das was passiert ist, ist Schicksal. (Mein GG ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen.)
Was du schreibst ist sooooo wahr! Danke für die schönen Bilder und deinen Optimismus!
GLG Barbara
@ Sybille : Ich freue mich sehr, Dich als neue Leserin begrüssen zu dürfen! Wenn ich den Eindruck erweckt habe, dass es auf einem Schiff nur rücksichtslose Menschen gibt, dann möchte ich dies hier ganz schnell korrigieren. Dem ist überhaupt nicht so. In der Regel fühlt man sich äusserst wohl und für jeden Geschmack ist da etwas dabei. Man kann auch ganz für sich alleine sein, wenn man will. Doch manchmal wird man eben unfreiwillig Zeuge von unschönen Szenen. Dies kann einem jedoch an jedem Ort der Welt passieren. Kennen wir bestimmt alle.
AntwortenLöschenWas ich damit ausdrücken wollte ist, dass es eben Menschen gibt, für die die Schmerzgrenze bereits überschritten wird, wenn sie am Morgen statt dem ersten nur das zweite Hörnchen auf den Teller bekommen und sehr schnell ungehalten reagieren. Meine Befürchtung ist, dass in einem absoluten Ausnahmezustand, wie es ein solches Unglück eben ist, Menschen die bereits schon wenn es ihnen objektiv betrachtet an nichts fehlt, eher ungehalten und rücksichstlos sind, dann eben vielleicht durch ihr Verhalten auch andere Passagiere, unnötig in Gefahr bringen könnten.
@ Kullerbü : Das finde ich sehr interessant, was Du sagst! Niemand von uns kann voraussagen, wie er selber in so einer Situation reagieren würde. Ich habe mich ebenfalls zu jeder Zeit sicher gefühlt an Bord.
AntwortenLöschenDoch ich denke, wenn etwas passiert, darf man sich keine Illusionen machen, da werden Menschen sterben! Und wenn wie im aktuellen Fall 4000 panische Menschen fast gleichzeitig in ein Rettungsboot wollen, womöglich jeder als Erster... Ich kann mir nicht vorstellen, dass das gut kommt, egal wieviel Bordpersonal da bereit steht!
@ Villa-Rosengarten & Cockerlove : Ich habe dies mit Costa genau so erlebt, wie Du es sehr gut beschreibst! Super freundliches, zuvorkommendes und hilfsbereites Besatzungspersonal! Da gibt es wirklich nichts auszusetzen! Wenn mal etwas nicht ganz 100% geklappt hat, (eher Kleinigkeiten) hat man sich immer und sofort bemüht dies schnellstmöglich zu beheben. Ohne wenn und aber! Kann man mehr erwarten?
AntwortenLöschenWenn jedoch zum Beispiel plötzlich doppelt so viele Leute in die Busse steigen wollen, als für diese Uhrzeit Tickets gekauft worden sind, da kann ja dann das Personal auch nicht zaubern und es geht auch nicht schneller, wenn einige der Passagiere anfangen Radau zu machen oder gar tätlich gegen andere werden. Unangenehme Situationen, die in einem Ausnahmezustand meiner Meinung nach eben eskalieren könnten, verursachten jedenfalls bei dieser Kreuzfahrt an der ich teilgenommen habe, einzelne Gäste und nicht die Besatzung.
Hallo liebe Susann,
AntwortenLöschenich habe deinen wunderschönen Blog gefunden und bin total begeistert.Habe mich gleich als neue Leserin eingereiht. Dein Schlafzimmer ist ja eine Wucht! Wir haben auch gerade renoviert und im Flur leider keine echte Steinwand, stattdessen eine Strukturtapete in Steinoptik gemacht. Aber vielleicht kann ich meinen Mann doch noch überreden, wenn ich ihm deine Bilder zeige. Werde dich jetzt öfter mal besuchen kommen.
Dein Post ist übrigens sehr interessant, ich war jahrelang in der Tourismusbranche tätig und über das menschliche Verhalten könnte man alleine diesbezüglich schon Bücher füllen. Es ist gut das man nicht weiß was das Schicksal für einen bereit hält, nur so kann man ohne Ängste ein alltägliches Leben führen.
Ganz liebe Grüße
Rena
Liebe Susann,
AntwortenLöschendas sind aber wuuuunderschöne Fotos und Deine Beschreibungen finde ich sehr interessant! Mein Mann und ich haben nämlich auch den Traum (ohne Kinder) mal eine Kreuzfahrt zu machen! Und nachdem ich Deine schönen Fotos gesehen habe, möchte ich soetwas erst recht machen.! :)
Lass´es Dir gut gehen und es ist schön Dich zu kennen!
Alles Liebe,
Verena
Ich muss ja ehrlich zugeben das die Schifffahrt nicht für mich ist doch wenn ich diese wundervollen Bilder sehe.........;)
AntwortenLöschenGLG♥Doris
wow!!! was für ein tolles schiff!!! schade, dass die mitgefährten nicht immer mitspielten :-(
AntwortenLöschenhttp://profdrskinnybitch.blogspot.com/
Tolle Bilder sind das ... jetzt bin ich alle anderen Posts mal durchgegangen. Konnte leider seit Weihnachten nicht mehr so gut gucken ;-) Aber das hat sich inzwischen wieder gelegt.
AntwortenLöschenEine Kreuzfahrt werde ich wohl nie machen, ich hätte in den engen Kabinen schon Panik. Aber so eine Tagesfahrt wie z.B. nach Helgoland macht mir wiederum nichts aus ;-) Und dabei mag ich das Meer so gern ...
Liebe Grüße nochmal
Sara